Mit welcher Schnitt-Technik verbesserst du das Videoerlebnis für deine Zuschauer? Wie verstärkst du deine Aussagen mit den passenden Übergängen? Diese Fragen werde ich dir in diesem Beitrag beantworten. 

 

Bedeutung und Herkunft des Videoschnitt/Filmschnitt

Springen wir zeitlich zurück in das 19. Jahrhundert, so hat der Begriff Filmschnitt noch eine spezifische Bedeutung. Zu Beginn der Filmproduktion gab es lediglich den analogen Speicher auf Filmstreifen. Deshalb wurde zwischen den Begriffen Filmschnitt und Filmmontage differenziert. Das digitale Medium des Video gab es nicht.

 

Der Filmschnitt bezeichnete schlicht den handwerklichen Schnitt der Filmstreifen. Die Filmmontage bezeichnete das erneute Zusammenführen des ausgewählten Materials bzw. die Anordnung der Szenen.

Heutzutage sind beide Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch gleichbedeutend. Genau wie Filmschnitt und Videoschnitt. Gleichzeitig gibt es weniger Profis, die “nur” den Videoschnitt machen. Stattdessen spricht man von Filmeditoren. Damit rückt sprachlich ein neuer Aspekt der Tätigkeit in den Mittelpunkt: Das zusätzliche Editieren des Filmmaterials, wie z. B. die Farbkorrektur. Doch in diesem Beitrag widmen wir uns der obersten Priorität: Den Schnitt-Techniken.

 

Warum ist der Videoschnitt so wichtig?

Um eine Geschichte visuell zu kommunizieren braucht es meist mehrere Schauplätze bzw. Szenen. Wie gestaltet man nun den Wechsel zwischen diesen Szenen? Das klassische Theater in der römischen Antike hat dafür bereits früh eine Antwort gefunden. Der bekannte Vorhang sorgt für einen klaren Schnitt zwischen zwei Handlungsorten. 

 

So verbleibt der Theaterzuschauer mit seinen Gedanken in der Geschichte, im letzten Bild. Würde er hingegen die Umbauarbeiten sehen, dann würde das sein Zuschauererlebnis negativ beeinflussen. Im Film braucht man keinen Vorhang. Zudem ist eine deutliche höhere Anzahl an Perspektiven und Szenen möglich. Dadurch ergeben sich auch im Videoschnitt mehr Möglichkeiten. Mit modernen Schnittprogrammen und Animationen ist heutzutage alles möglich. Jeder aktuelle Marvelfilm ist ein Beweis dafür. 

Aus diesem Grund gilt es nun auf einen neuen Faktor zu achten. Die Wirkung von verschiedenen Schnitt-Techniken. Die Übergänge zwischen Perspektiven und Szenen werden nun mit einer klaren Intention verwendet. Zum Beispiel, um ein Gefühl oder eine Stimmung zu vermitteln, den Lauf der Zeit zu suggerieren. Oder Teile der Geschichte zu trennen.

Actionszenen haben schnelle und harte Schnitte zwischen den Perspektiven. Dies unterstützt die hektische und energiegeladene Stimmung z. B. bei einem Kampf.

 

Liebesszenen haben hingegen wenig Schnitte und benutzen weiche Übergänge, wie  Überblendungen. Das wirkt ruhig und bedachtsam. 

 

Welche Schnitt-Techniken gibt es? Harter Schnitt und dynamische Übergänge 

Harter Schnitt, weiche Übergänge? Diese zwei Schnitt-Techniken habe ich bereits erwähnt. Was sich dahinter verbirgt und welche weiteren Schnitt-Techniken es gibt? Das erfährst du jetzt. 

 

Der Kameraschnitt

Der Kameraschnitt ist ein sofortiger Wechsel zwischen zwei Aufnahmen. Also der klassische Schnitt. Vor dem digitalen Zeitalter wurde die Kamera nach jeder Einstellung angehalten bzw. pausiert und zur Aufnahme der nächsten Einstellung wieder angestellt. So sparte man sich den handwerklichen Schnitt der Filmstreifen. Heutzutage lassen sich digitale Videodateien nach Belieben “zerschneiden” und anordnen. 

Praxistipp: Du suchst ein kostenloses Videoschnittprogramm? Falls du ein Apple Gerät besitzt, empfehle ich dir die Applikation iMovie. Dieses exklusive Videoschnittprogramm von Apple ist kostenlos. Falls du ein Windows-Nutzer bist, empfehle ich dir die kostenlosen Videoschnittprogramme Lightworks, oder VSDC Free Video Editor.

Wie stark der Kameraschnitt vom Zuschauer wahrgenommen wird, ist unterschiedlich.  Das ist zum Beispiel von der Bewegung und den Motiven zwischen beiden Szenen abhängig. 

Wenn zwei Aufnahmen derselben Bewegung folgen, dann fällt ein Schnitt kaum auf. 

 

Wenn zwei Aufnahmen aus der gleichen Perspektive und Entfernung mit unterschiedlichen Objekten im Bild zusammengeschnitten werden, ist der Schnitt deutlich sichtbar. Diese “harten Schnitt” nennt man auch Jump Cut. 

 

Der Cut In, oder Cut Out

Der Cut In, oder Cut Out beschreibt einen Kameraschnitt zwischen zwei Entfernungen auf ein Objekt. Die Perspektive bleibt dabei meistens gleich. Es ändert sich lediglich der Bildausschnitt. Oftmals wird diese Schnitt-Technik mit einem Zoom umgesetzt. 

 

Die Blende

Kommen wir nun zum Gegenteil des Kameraschnitts, der Blende. Bei der Blende wird zwischen zwei Filmszenen durch Ein- und Ausblenden gewechselt. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Blende. Diese möchte ich dir im folgenden kurz vorstellen. 

 

Die Überblende

Bei der Überblende wird die alte Aufnahme langsam ausgeblendet und die neue Aufnahme gleichzeitig eingeblendet. Dadurch entsteht ein fließender Übergang zwischen beiden Aufnahmen.  Diese Technik wird häufig verwendet um eine harmonische, ruhige Stimmung zu erzeugen. Wie in der Liebesszene zu Beginn dieses Beitrags.

Die Überblende wird zudem genutzt, um zwei zeitlich oder räumlich weit voneinander entfernte Szenen zu suggerieren.

Die Wischblende

Bei der Wischblende wird die alte Aufnahme von der neuen Aufnahme kontinuierlich überblendet. Das heißt, die folgende Szene wird horizontal, vertikal, oder auch diagonal kontinuierlich eingeblendet. Diese Übergänge erlangte vor allem durch die Star Wars Filme eine große Bekanntheit.

 

So wie Kameraschnitte werden auch Blenden oft mit Bewegungen und Objekten vom Zuschauer versteckt. Eine Wischblenden lässt z. B. mit Kanten von Objekten attraktiver für den Zuschauer gestalten. Der Übergang wirkt dann wie eine Kamerafahrt, welche in eine neue Szene endet. So wirkt das Video dynamischer und professioneller. Dies haben wir z. B. in diesem Erklärvideo über Hygienemaßnahmen mit einer Tür und einem Tresen umesetzt. 

 

Eine weitere Möglichkeit, um einen Übergang elegant zu gestalten, sind Objekte. Dabei lassen sich Objekte auch für einen inhaltlichen Übergang zwischen zwei Szenen nutzen. Ein Beispiel dafür findet sich in dem Erklärvideo der matterial GmbH. 

 

Der Splitscreen

Bei einem Splitscreen werden zwei Szenen nebeneinander gezeigt. Diese Technik erspart einen klassischen Kameraschnitt, oder ein Übergang. Ein Splitscreen eignet sich besonders gut, um Zusammenhänge darzustellen. Zum Beispiel beim digitalen Datentransfer.

 

Videoschnitt in Animationsfilmen & animierten Videos? 

In animierten Videos braucht es keinen klassischen Kameraschnitt mehr. Das Spektrum an Übergängen ist hingegen nahezu unendlich. Denn Animationen erschaffen das Bild. So kreieren Animationen mit deutlich geringerem Aufwand beeindruckende Übergänge. 

 

In diesem animierten Erklärvideo für McMakler schaffen wir den Übergang mit einer animierten Kamerafahrt zwischen einem 2D-Text, zur einer 3D-Darstellung. Somit wird auch inhaltlich der Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis geschaffen. 

 

Technische Geräte können per Animation einfach ihre Hülle fallen lassen, damit der Zuschauer die Funktionsweise besser versteht. Der direkte Übergang zwischen dem Vorher und Nachher verstärkt das Verständnis beim Zuschauer.

 

Du willst deinen Kunden ebenfalls ein animiertes Video mit  dynamischen Übergängen bieten, um deine Nachricht zu kommunizieren? Dann melde dich einfach über unser Kontaktformular bei uns.  

 

Nutze die Wirkung von Schnitt-Techniken und Übergängen

Schnitt-Technik und Übergängen bestimmen maßgeblich das Zuschauererlebnis. Wichtige Elemente dabei sind: Geschwindigkeit, Bewegung, Perspektive und Objekte. 

Ein Beispiel, wie du mit Übergänge mehr Aussagekraft erreichst, ist diese Szene aus einem animierten Erklärvideos für die matterial GmbH. Die Goldbarren im Kopf stehen symbolisch für das wertvolle Gut des Wissens. Durch den Zoom In tauchen Zuschauer in das Thema ein. 

 

Die Heldin des Erklärvideos ist Sophia. Sie muss andere Kollegen nach Informationen fragen. Damit zeigen wir ihr Handeln. Durch einen Zoom In auf Sophia richten wir die Aufmerksamkeit auf ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Sie fühlt sich frustriert. Der wechselnde Hintergrund gibt Kontext. 

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Mit einem Cut in, oder Zoom In lassen sich Details aus einem größeren Zusammenhang visuell herausarbeiten. Dies nutzen wir ebenfalls in diesem Erklärvideo. Die Folgende Szenen beginnt mit einer Nahaufnahme von Sophias erschöpften und müden Augen. Mit einem Zoom Out zeigen wir die Ursachen, den Zusammenhang. Sophia ist wieder zu lange an ihrem Arbeitsplatz. Dieses Detail verstärkt die Aussagekraft der gesamten Szene. 

 

 

Die Kunst des Videoschnitts – Zusammenfassung

Die passenden Übergänge bestimmen maßgeblich die Dynamik von Film und Video. Deshalb gehört der Videoschnitt zu einem der wichtigsten Arbeitsschritte in der Postproduktion. 

Stefan hat zum Thema Schnitt-Techniken auch ein kompaktes Video gemacht. Wenn du also nach einer kompakten Zusammenfassung dieses Beitrags suchst? Hier ist sie!

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Nun hast du bereits einen guten Überblick bezüglich der Schnitt-Techniken und deren Wirkungen auf den Zuschauer. Im gesamten Beitrag habe ich immer wieder zwei Erklärvideo-Beispiele unseres Kunden matterial aufgeführt. Hier siehst du zum Abschluss das erste Video. Ich bin mir sicher, dass du einzelne Schnitt-Techniken und Übergänge erkennst.

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Welche Schnitt-Techniken gefallen dir am besten?

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