Du willst wissen, wie verschiedene Perspektiven auf deinen Zuschauer wirken? Du willst wissen, wie du Perspektiven in deinen Videos nutzt, um eine bestimmte Wirkung hervorzurufen? In diesem Beitrag erfährst du wie es geht.      

Das ist eine Perspektive?

Eine Perspektive in der Fotografie und Videografie beschreibt den Standpunkt der Kamera bzw. des Zuschauers. Es geht dabei um den Blickwinkel zum Motiv. Zum Beispiel die Höhe oder die Tiefe, aus welcher das Motiv betrachtet wird. Die Entfernung bzw. die Nähe zum Motiv spielen bei der Perspektive keine Rolle. Es handelt sich dabei um die Einstellungsgröße. 

Die Perspektiven und ihre Wirkungen auf den Zuschauer 

Die Perspektive ist ein wichtiges Element in der Bildgestaltung, da jede Perspektive im Zusammenhang mit dem Inhalt eine bestimmte Wirkung erzeugt. Jeder Filmproduzent und Fotograf nutzt Perspektiven, um durch den Blickwinkel des Zuschauers die Wirkung des Gezeigten zu definieren. Soll das Motiv mächtig, unbedeutend, besonders oder “normal” wirken? Welche Beziehung soll der Zuschauer zum Gezeigten aufbauen? 

Stell dir vor, du produzierst ein Video. Mit diesem Video willst du eine wichtige Botschaft kommunizieren.  Doch du benutzt die falsche Perspektive. Damit schwächst du die Wirkung deiner Botschaft ab. Im Worst-Case-Szenario wirkt dein Video eintönig, oder gar unprofessionell. Die Folge: Dein Zuschauer schaltet ab. 

Damit genau das nicht passiert, stelle ich dir nun die wichtigsten Perspektiven und deren Wirkung auf den Zuschauer vor. 

Die Normalperspektive

Das Sprichwort: Sich auf einer Augenhöhe befinden, kennst du. Die Bedeutung dieses Sprichworts kennst du auch. Et voilà, das ist im Grunde die Normalperspektive.

Doch klären wir zunächst einmal den technischen Aspekt dieser Perspektive. Bei der Normalperspektive befinden sich Motiv und Zuschauer auf einer Höhe. Wenn das Motiv eine Person ist, dann ist damit die Augenhöhe dieser Person gemeint. Wenn das Motiv ein Objekt ist, dann ist eine horizontale Ansicht gemeint. Heißt, der Blickwinkel beträgt immer 0 Grad. Schau dir dazu dieses Beispiel an.

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Die Wirkung dieser Perspektive liegt zum Teil im Namen. Das Motiv, oder die gezeigte Situation wirken “normal”. Doch was bedeutet normal? Es bedeutet, dass du diese Perspektive täglich einnimmst, dass du diesen Blickwinkel gewohnt bist. 

Das bedeutet allerdings nicht, dass das Motiv dadurch automatisch uninteressant wirkt. Dies ist vom Motiv an sich abhängig. Doch egal welches Motiv zu sehen ist, der Zuschauers verbindet es automatisch mit sich, mit seinem Leben. Schließlich betrachtet er das meisten in seinem Leben aus dieser Perspektive. Es ist die natürliche Wahrnehmung. 

Passend zum Thema: Wie du deine Beiträge mit Bildern und Videos ab sofort attraktiv gestaltest

Deshalb ist die Normalperspektive auch die am häufigsten verwendete Perspektive in Foto und Film. Ein Beispiel aus der Fotografie sind Porträts. Mit der Normalperspektive bewahrt der Fotograf die persönliche Wirkung seines Models. 

Du solltest die Normalperspektive z. B. auch nutzen, wenn du ein Video aufnimmst, bei welchen du in die Kamera sprichst. Du möchtest schließlich persönlich zu deinen Zuschauern sprechen –  auf Augenhöhe. Positionieren die Kamera also so, dass sie sich im aufrechten Stand, oder im geraden Sitz direkt in deiner Blicklinie befindet.

Praxistipp: Nutze kleine auf und ab Bewegungen, die in der Normalperspektive enden. Damit erzeugst du eine Bilddynamik, die spannender fürs Auge ist. Dieser Trick betrifft in erster Linie die Aufnahme von Objekten. 

Auf und Ab sind die passenden Stichworte für die beiden nächsten Perspektiven.

Die Aufsicht

Die Perspektive: Aufsicht bezeichnet alle Winkel in die Höhe – von 0 bis 90 Grad. Der 90 Grad Winkel zum Motiv wird oft als die sogenannte Vogelperspektive, oder third-person view bezeichnet. 

Im Realfilm ist diese Perspektive mit Kamerakränen und Drohnen technisch umsetzbar. In der Animation ist  jede Perspektive ohne einen Mehraufwand einnehmbar. 

Die Aufsicht ist eine ungewohnte Perspektive für den Zuschauer. Er empfindet sie als besonders, wie das Erlebnis bei einer Fahrt mit dem Riesenrad. Die Größe von alltäglichen Objekten wie Häusern verzehrt sich. Sie werden kleiner und reihen sich in eine Städtestruktur ein. 

Durch die Aufsicht wird Raum für Orientierung geschaffen. Von oben lassen sich Strukturen und Zusammenhänge besser erkennen. Das einzelne Objekt wird abstrahiert. Das gesamte Motiv lässt sich besser erkennen. Zudem lassen sich Horizont und Hintergrund ausgrenzen. Die Wahrnehmung des Zuschauers beschränkt sich auf das Wesentliche.

Möchtest du die einzelnen Schritte eines Prozesses präsentieren? Möchtest du Zusammenhänge aufzeigen, z. B. die Auswirkungen deines Produktes? Die Aufsicht erleichtert deinem Zuschauer das Verständnis.  

In diesem Erklärvideo nutzen wir die Aufsicht, um die Auswirkungen eines Heizsystems übersichtlich und somit verständlicher darzustellen. 

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Die Untersicht

Die Untersicht ist das Gegenstück zur Aufsicht. Diese Perspektive bezeichnet alle Blickwinkel von 0 bis 90 Grad nach unten. Sie wird oft als kreatives Mittel eingesetzt, um Dinge besonders groß, mächtig… und den Zuschauer als unterlegen erscheinen zu lassen. 

Hier mit drückst Du also ein Gefühl aus. Die Perspektive ist, wie die Aufsicht, eine Besonderheit für den Zuschauer. Zudem lassen sich mit der Untersicht bestimmte Übergänge zwischen den Perspektiven verwirklichen. Doch zum Thema Szenenwechsel gibt es demnächst einen extra Beitrag auf diesem Blog. 

Die Schrägsicht

Die Schrägsicht Perspektive zeigt ein Motiv von der Seite. Der Winkel nach oben (Aufsicht) oder unten (Untersicht) kann dabei variieren. Diese Perspektive lässt sich als Ergänzung zu anderen Perspektiven nutzten. Zum Beispiel bei Kamerafahrten, um die Bilddynamik zu verstärken. Doch gleichzeitig ist die Schrägansicht eine Variation der Normalperspektive. 

Bei Interviews wird der Gesprächspartner oftmals aus einem leicht schrägen Winkel in der Normalperspektive gefilmt. Oder der Interviewer positioniert sich so, dass der Gesprächspartner den Kopf leicht schräg hält. 

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Das wahrt die Gesprächssituation. Denn der Zuschauer nimmt eine neutrale Beobachterperspektive ein, da er nicht ständig das Gefühl hat angesprochen zu werden. 

Passend zum Thema: Dein Testimonial Video – Empfehlungen von Kunden für Kunden

Du hast Interesse an einem Erklärvideo, oder Interview mit einer professionellen Bildgestaltung? Wir helfen dir dabei deine Botschaft mit der richtigen Wirkung zu kommunizieren. Teile uns dein Ziel gerne über unser Kontaktformular mit. Wir melden uns so schnell wie möglich bei dir. 

Die first-person Perspektive. 

Ich muss zugeben, eine eigene Perspektive ist die first-person Perspektive nicht. Es ist vielmehr eine Erweiterung aller Perspektiven. Eine Erweiterung, welche einer Perspektive eine Persönlichkeit verleiht. Der Winkel bleibt gleich. Doch visuell werden Körperteile wie Arme und Hände im Bild so positioniert, dass der Zuschauer das Gefühl hat, durch die Augen einer Person zu schauen. Die persönliche Beziehung des Zuschauers zum Motiv springt auf ein Maximum.  

In Werbefilmen oder Erklärvideos nutzen Produzenten diese Perspektive, um dem Zuschauer ein Erlebnis besonders realistisch zu präsentieren und zu kommunizieren. Ein Beispiel sind Apps. Die Bedienung einer App bzw. deren Ansicht verbindet der Nutzer immer mit seinen eigenen Händen. Deshalb ist ein first-person view in diesem Fall sinnvoll. In Sekunde 34 sieht das im folgenden Beispiel:

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Das first-person view ist zudem ein Beispiel dafür, dass Perspektiven nicht immer die gleiche Wirkung haben müssen. Eine Aufsicht oder Untersicht im first-person view wirkt hier genauso “normal”, wie die Normalperspektive. Es kommt letztendlich immer auf den Inhalt bzw. das Motiv an.  

Zusammenfassung – Die Wirkung von Perspektiven 

Fassen wir am Ende noch einmal die grundlegenden Wirkungen der Perspektiven zusammen.

Die Normalperspektive

  • alltägliche Perspektive
  • Persönlicher Bezug zum Motiv 


Die Aufsicht 

  • Schafft Übersicht
  • Kann Überlegenheit vermitteln
  • Sorgt oft für eine verständlichere Darstellung

Die Untersicht

  • Vermittelt ein Gefühl der Unterlegenheit
  • Ermöglicht kreative Verzerrungen

Die Schrägsicht

  • neutrale Beobachterperspektive
  • Steigert die Bilddynamik

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